MATIC ist eine Kryptowährung des indischen Unternehmens Polygon und das Thema meines siebten Krypto-Minute-Beitrags. Die Blockchain hinter dem Coin sticht durch ihre hohe Skalierbarkeit und günstigeren sowie schnelleren Transaktionen heraus. Sie bietet somit eine Alternative zu jenen Blockchains, die auf der Ethereum-Blockchain basieren.

Polygon (MATIC) | Entwickler & Entwickler-Team

Das Projekt Polygon wurde 2017 von den Indern Jaynti Kanani, Sandeep Nailwal und Anurag Arjun unter den Namen Matic Network gründet. Neben den Gründern gehört außerdem Mihailo Bjelic zum aktuellen Kernteam. Das Team wird zudem durch einen Beirat unterstützt. Zu diesem zählen:

  • Hudson Jameson von der Ethereum Foundation,
  • Ryan Sean Adams von Bankless,
  • Anthonry Sassano von EthHub,
  • Pete Kim von Coinbase und
  • John Lilic von ex ConsenSys.

Der Hauptsitz des Start-ups befindet sich in Mumbai. Polygon verfügt über ein weltweit verbreitetes, dezentral agierendes Mitarbeiterteam und begrüßt das Mitwirken externer Fachkräfte.

Die Polygon (MATIC) Geschichte

Wirklich aktiv wurde das Unternehmen erst 2018. Das Startkapital kam aus dem Familien- und Freundeskreis der Gründer. Das Unternehmen erwirtschaftete zusätzlich 5 Millionen US-Dollar durch einen initialen Austausch mit Binance. In den darauffolgenden Jahren fokussierte sich Polygon auf den Aufbau eines finanziellen Ökosystems in Indien.

Das Umfeld für Entwickler*innen in Indien wird derzeit eher als ungünstig angesehen. Das Team schaffte es dennoch, zwischen 200 und 300 Hackathons um MATIC an Universitäten durchzuführen. Dadurch konnten sie eine breite Community um das Projekt aufbauen.

Anfang 2021 benannte sich das Unternehmen von Matic Network zu Polygon um. Hintergrund war die Spezialisierung der 2-Layer-Solutions auf Ethereum-kompatible Blockchains. Diese erschien lukrativer als eine Fokussierung auf unterschiedliche Kryptowährungen.

(Vor-) Erfahrungen & Vorprojekte

Jaynti Kanani ist Informatikingenieur und arbeitete ursprünglich als Datenanalyst bei Housing.com. In Kontakt mit Blockchains kam er über das Programmieren von Apps für den Spekulantenmarkt.

Sandeep Nailwal studierte Ingenieurswesen und Computerwissenschaften, nachdem er als Software Engineer tätig war. Er absolvierte seinen Master in Informationstechnologie. Anschließend arbeitete er bei Deloitte und als CTO bei Welspun E-Commerce. Nach der mehr oder weniger lukrativen Veröffentlichung von Websites für White-Collar-Services, begann er sich mit Künstlicher Intelligenz und Blockchains auseinanderzusetzen.

Anurag Arjun arbeitete mit IRIS, einer Software mit Blockchain, die von Institutionen wie Zentralbanken verwendet wird. Er gründete ein GST-bezogenes Start-up, bevor er die anderen Polygon-Gründer traf.

Der Serbe Mihailo Bjelic arbeitete bereits zuvor an einer ähnlichen Idee wie MATIC. Er kam 2020 hinzu, als sich Matic Network im Prozess der Umbenennung befand.

Polygon (MATIC) | Geldmenge & Ausschüttungsrate

Ein MATIC-Coin ist derzeit ca. 1,44 US-Dollar wert (Stand 18.06.2021). Mit einer Marktkapitalisierung von 9.083.179.481 US-Dollar belegt Polygon derzeit Platz 17 des Kryptocoin-Rankings. Von den insgesamt 10.000.000.000 verfügbaren Coins sind aktuell 6.293.422.325 MATIC im Umlauf.

Die Token werden monatlich ausgeschüttet. Die restlichen (nicht-ausgeschütteten) Token verteilen sich auf das Team, Berater und Netzwerkoperationen. Weiterhin handelt es sich dabei um Gründungs- und Ökosystemtokens. Gemäß der Roadmap sollen alle Token bis Dezember 2022 ausgeschüttet werden.

Polygon (MATIC) | Partnerfirmen & Investoren

Einer der jüngsten Partner von Polygon ist das Unternehmen GraphLing. Dieses nutzt die Polygon-Plattform zur Realisierung von Layer-2-Solutions, um „Gas Fees“ – also Prozesskosten wie Stromkosten – für Server einzusparen. Im Umkehrschluss bewirbt GraphLing Polygon über die unternehmenseigene Engine and Analytics-Plattform.

Eine vergleichbare Kooperation wurde mit dem international agierenden Softwarehersteller Infosys Ltd. eingegangen. Zudem besteht eine gemeinsame Integration der Polygon-Assets in BigQuery von Google Cloud.

Der milliardenschwere Investor Mark Cuban von Shark Tank – Eigentümer des NBA-Teams Dallas Mavericks – investierte kürzlich eine unbekannte Summe in Polygon. Dies zielt(e) darauf ab Polygon bei seiner eigenen NFT-Website Lazy.com zu etablieren, die über eine Ethereum-Blockchain läuft und daher derzeit noch hohe „Gas Fee“ verursacht. Cuban wird von dem Unternehmen selbst als „Angel Investor“ bezeichnet.

Des Weiteren gehe ich davon aus, dass eine Vielzahl indischer Investoren erhebliche Summen über Polygon verdient hat.

Wo soll der Coin zum Einsatz kommen?

Polygon (ehemals Matic Network) ist die erste gut strukturierte und gleichzeitig einfach zu bedienende Plattform für die Skalierung und Infrastrukturentwicklung von Ethereum. Die Kernkomponente ist Polygon SDK, ein modulares, flexibles Framework, das die Erstellung mehrerer Anwendungstypen unterstützt.

Polygon kombiniert das Plasma Framework und die Proof-of-Stake-Blockchain-Architektur. Das von Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin vorgeschlagene Plasma-Framework ermöglicht die einfache Ausführung skalierbarer und autonomer Smart Contracts.

Ziel des Matic-Coins

Bei den MATIC-Token handelt es sich um ERC-20-Token, die über die Ethereum-Blockchain transferiert werden können. Die Token werden für Zahlungsdienste auf Polygon und als Abrechnungswährung zwischen Benutzern verwendet, die innerhalb des Polygon-Ökosystems tätig sind. Die Transaktionsgebühren auf Polygon-Sidechains werden ebenfalls in MATIC-Token beglichen.

Der MATIC-Token wird bei Polygon-Transaktionen folglich immer eine essenzielle Rolle spielen, um das System zu sichern und die Kontrolle zu ermöglichen. Das Projekt zielt schließlich darauf ab, die Massenakzeptanz von Kryptowährungen zu stimulieren, indem die Probleme der Skalierbarkeit bei vielen Blockchains gelöst werden.

Marktpotenzial von Polygon

Das Unternehmen fokussiert sich derzeit mehr auf das Erweitern der Community, als auf Profitgenerierung. Dies dient der Verbesserung von Polygon und macht das Projekt somit noch attraktiver für Nutzer*innen von Ethereum-Blockchains.

Da Polygon in den USA auf Coinbase* gelistet wird, ist davon auszugehen, dass institutionelle Investor*innen vermehrt auf Polygon aufmerksam werden.

Disruptives Potenzial

Ich gehe davon aus, dass der MATIC-Coin selbst wird keine großartigen Umwälzungen am Markt bewirken wird. Das System von Polygon wird jedoch zukünftig eine immer größer werdende Rolle für Ethereum-Transaktionen spielen, so es diese nicht sogar komplett reformiert. Dies kann über sogenannte Layer-2-Solutions realisiert werden.

Layer 2 ist ein Sammelbegriff für Lösungen, die er Skalierung einer Anwendung dienen. Dies geschieht, indem Transaktionen außerhalb der Hauptkette von Ethereum verarbeitet werden, um sie in der Polygon-Kette auszuführen. Dadurch werden die Effizienz der Ausführungskosten und die durchschnittliche Transaktionszeit pro Sekunde optimiert.

Interner Markt

Polygon kann als ein „Zwischensystem für Ethereum-Blockchains“ angesehen werden und besitzt somit nicht unbedingt einen eigenen internen Markt. So gesehen verschmilzt der MATIC-Markt mit dem vom Ethereum bzw. wird in diesen integriert, da vergleichbare Anwendungsfälle abgedeckt werden.

Polygon setzt hierbei auf eine skalierbare Blockchainplattform, um ein Multi-Chain-Ökosystem für verschiedene auf Ethereum basierende Blockchains zu schaffen. So sollen gängige Probleme mit Ethereum wie hohe Transaktionsgebühren und geringe Transaktionszahlen pro Sekunde gelöst werden.

Wie reagiert der externe Markt auf den Coin?

Polygon hat insbesondere in Indien schnell an Popularität gewonnen. Es hat sich neben Kooperationen mit Unternehmen unterschiedlicher Größe auch an mehreren regierungsbasierten Blockchain-Projekten zur Skalierung von COVID-19-bezogenen Daten beteiligt. Polygons Lösungen zur besseren Skalierung werden bei über 400 Apps, 76 Millionen Transaktionen und von fast 790.000 Nutzer*innen verwendet. Der MATIC-Token ist an verschiedenen großen Krypto-Börsen gelistet, darunter Binance.

Aktive Polygon (MATIC) Projekte

Polygon arbeitet derzeit an diversen Projekten mit anderen Unternehmen. Ein erstes Beispiel ist die M-Setu Kooperation mit dem an der indischen Börse notierten Unternehmen Infosys Ltd. Ziel ist es Infosys in die Lage zu versetzen, seinen Kunden disruptive Technologien zur Verfügung zu stellen. M-Setu wird als Open-Source-Brücke fungieren, die es Unternehmen ermöglicht, Cross-Operationen mit der Ethereum-Blockchain durchzuführen.

Die Kooperation zwischen Polygon und The Trace Network ist ebenfalls bemerkenswert. Derzeit wird Trace für NFT (non-fungible token) und DeFi in der Hoffnung verwendet, eine Anlaufstelle für Einzelhändler zu schaffen, um NFTs der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Möchte eine Luxusmarke beispielsweise NFTs auf ihren Produkten herstellen, so würde die Trace- und Polygon-Zusammenarbeit:

  • Liquiditätsaggregation,
  • vollständige Transparenz und
  • die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette bieten.

Diese Kooperationen dienen Polygon zur Vergrößerung der eigenen Bekanntheit und dem Gewinn potenzieller Neukandidat*innen für die Polygon-Community.

Fazit: Die Vorteile und Nachteile von Polygon (MATIC)

Der größte Vorteil Polygons sind die geringen Transaktionsgebühren und die erhöhte Transaktionsgeschwindigkeit, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Ethereum-Blockchains. Die Polygon-Blockzeit beträgt lediglich zwei Sekunden und die durchschnittliche Transaktionsgebühr 0,00004 US-Dollar.

Ein Vorteil der MATIC-Blockchain ist das Skalieren, das heißt der Anwendungsfall kann dem Nutzungsvolumen flexibel angepasst werden. Außerdem gibt es Belohnungen für das „Staking“, also dem Sichern des Netzwerks. Das System von Polygon ist zudem eine gute Grundlage für Finanz-Apps. Steigendes Interesse durch Investoren wie Mark Cuban und Kooperationen mit großen Unternehmen wie Google Cloud sichern einen steigenden Bekanntheitsgrad.

Auf der Gegenseite ist das Verhältnis von „Market Cap“ zu „Total Value Locked Ratio“ derzeit sehr hoch, wodurch der Vermögenswert in diesem Fall überbewertet sein kann. Es  ist sehr wahrscheinlich, dass sich Polygon zukünftig im Wettbewerb mit anderen Unternehmen befinden wird, die ebenfalls „Scaling Solutions“ anbieten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Polygon eine attraktive Alternative für Nutzer*innen der etablierten Ethereum-Transaktionsketten ist.

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