Als Online-Marketer behaupte ich, dass der Podcast zu einem der unterschätzten Marketing-Tools der aktuellen Zeit gehört! Jeder, der sich als Experte in einem gewissen Bereich platzieren möchte oder auch nur wirklich unterhaltsam „Dummes Zeug“ quatschen kann, sollte sich an einem Podcast probieren.

In diesem Artikel möchte ich Dir zeigen, wie Du in nur wenigen Schritten, aus der Idee „Ich erstelle einen Podcast“, zu einem Star am Mikrofon wirst. Dabei werde ich vor allem Unternehmer bzw. „Going-to-be Unternehmer“ ansprechen, aber auch jeder, der mit seiner Freundin bzw. seinem besten Kumpel einen Podcast aufzeichnen möchte, ist herzlich willkommen.

Solltest Du schon über Erfahrung mit einem eigenen Podcast verfügen und zusätzliche Ticks und Tipps haben, dann poste diese gerne in den Kommentaren.

Wie schnell man durch einen Podcast bekannt werden kann, hat unser aller Freund Drosten gezeigt. Mit seinem NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“ hat er alle Rekorde gebrochen und wurde beinahe über Nacht zum (ungewollten) Star.

Inhaltsverzeichnis:

Mein kleines Podcast-Wikipedia

Bevor wir in die Umsetzung gehen, möchte ich kurz die wichtigsten Fragen klären. Solltest Du direkt durchstarten wollen, dann überspringe diese Sektion einfach.


Was ist ein Podcast?

Podcasts sind Mediendateien (meist nur Audio, also wie Radio) aus dem Internet, die oft episodenartig aufgebaut sind und abonniert werden können. Bereits Anfang bis Mitte der 2000er kamen erste Podcasts auf und gewannen durch die Verbreitung von Smartphones zunehmend an Bedeutung.


Was bedeutet Podcast?

Das Wort Podcast setzt sich aus der englischen Rundfunkbezeichnung Broadcast und der Bezeichnung für den (zur Entstehungszeit marktbeherrschenden) tragbaren MP3-Player „iPod“ zusammen, mit dessen Erfolg Podcasts direkt verbunden wurden.


Warum sollte ich einen Podcast erstellen?

Heute ist das Medium Podcast eines der interessantesten Marketingtools für Unternehmen. In vielen Ländern hören bzw. sehen 50% der Bevölkerung Podcasts.

Statista hat 2019 in einer großen Umfrage viele Daten erhoben, in welcher wir in Deutschland noch zu den Schlusslichtern in der Podcastwelt gehören. So erreicht das Medium „Podcast“ 2019 in Deutschland knapp 22% der Bevölkerung, wobei aber schon 13% der Befragten berichten, dass sie täglich Podcasts hören würden.

Viele Experten sehen hier einer der größten Chancen für Unternehmen sich als Experte zu platzieren und unglaubliche Reichweiten aufzubauen.


Sinn und Zweck eines Podcasts für Unternehmen

Gute Podcasts sind wie sehr gutes Radio zu einem bestimmten Themenschwerpunkt. Sie sind persönlich, unterhaltsam und vermitteln Wissen. Dadurch bauen die Zuhörer zu dem Host eine fast persönliche Bindung auf. Tipps und Empfehlungen des Podcast-Hosts (Unternehmen) werden daher als maximal vertrauenswidrig angesehen und oft nicht hinterfragt.

Ein guter Podcast behandelt meist ungefiltert die größten Themen in einer Branche bzw. einem Unternehmen. Kaum ein anderes Medium ist heutzutage besser geeignet, um Wissen zu vermitteln und dem Podcast-Host in kürzester Zeit einen Experten-Status einzubringen. Zudem gehe ich davon aus, dass die Anzahl der Podcast-Konsumenten stark ansteigen wird!


Wo und wann werden Podcasts gehört?

Podcast werden zunehmend unterwegs am Smartphone gehört und mit immer schneller werdendem Internet, mehr Hotspots in der Stadt und Handyverträgen mit immer größerem Datenvolumen:

Die aktuellen Zahlen sehen wie folgt aus:

51% unterwegs auf einer der Podcast-App am Smartphone

49% zu Hause

Außerdem 22% im Auto


Wo kann man Podcasts hören?

Podcasts könnten fast überall konsumiert werden. Jeder iPhone-Besitzer hat eine entsprechende App mit dem Namen „Podcasts“ bereits installiert.Zusätzlich haben fast alle Podcast-Anbieter, ihre Podcast auch in die eigene Webseite eingebunden, wo diese direkt abgespielt werden können. Viele Podcaster laden die einzelnen Podcast-Folgen auch auf YouTube hoch.


Mobile vs. Desktop

Podcasts sind bald ein reines “mobiles Thema”. Immer mehr Nutzer konsumieren sie über ihre mobilen Endgeräte, statt am stationären Rechner. Die Mobil-Nutzung ist gegenüber der Desktop-Nutzung von 86,4% auf knapp 90% gestiegen.


Feed vs. Webplayer

Podcasts werden zu 95,5% über eine App konsumiert, statt über einen Webplayer. Anfang des Jahres 2019 waren es noch 8,5%, jetzt nur noch 4,5%.


Welches sind die beliebtesten Podcast-Plattform?

Spotify konnte sich etablieren, Apple hat Verluste zu verzeichnen. Laut Auswertung der Anzahl an Downloads und Streams der einzelnen Plattformen gewinnt Spotify weiter an Bedeutung, wodurch alle anderen Plattformen Marktanteile verloren haben. Lag der Anteil von Spotify Anfang 2019 noch bei 19,7%, so ist er Ende des Jahres nun bei 34,4%. Dies ging auf Kosten von Apple (mit Einbußen von 42,5% auf 35,9%), Castbox (von 4,8% auf 3,6%) und Deezer (von 5,6% auf 5,1%).

Die Vielfalt der zahlreichen Anbieter auf der ein Podcast abgespielt bzw. gehostet werden kann, erschlägt den einen oder anderen eventuell im ersten Moment. Ich werde Dir aber Wege zeigen, wie Du durch den richtigen Podcast-Host Deinen Podcast nur einmal hochladen musst und dieser automatisch auf allen Plattformen verbreitet wird.

#1 Eigenen Podcast erstellen: Die Ideenfindung

Jeder Unternehmer sollte einen Businessplan haben und es macht durchaus Sinn einen ähnlichen Plan für den eigenen Podcast anzulegen. Also sollten Du ein Thema finden, dass Dich bzw. dein Unternehmen voranbringt.

Herangehensweise: Was willst Du erreichen?

1. Als erstes musst Du Dir die folgende Frage stellen: Zu welchem Thema möchtest Du mit Deinem Unternehmen als Experte wahrgenommen werden?
Ein Beispiel hierfür wäre Vodafone. Vodafone möchte als starker Partner in der Digitalisierung wahrgenommen werden und sich in dem Bereich als Experte positionieren. Aus diesem Grund haben sie den Podcast „Digitalevorreiter“ ins Leben gerufen.

2. Identifiziere Deine Konkurrenz auf diesem Gebiet. Wahrscheinlich kennst Du Deine Konkurrenten sehr genau und kannst einfach bei diesen auf die Webseite gehen. Nichts desto trotz möchte ich Dich bitten, Dir die App von Spotify herunterzuladen und -falls du ein iPhone zur Hand hast- auch die Apple Podcast App. Nutze die Suche dieser beiden Apps und schaue dort nach Deiner Branche, Deinen Konkurrenten und verwandten Themen. Solltest Du noch keine Erfahrung mit Podcasts haben, empfehle ich Dir, zehn verschiedene Podcasts zu abonnieren und in 3-5 Folgen von jedem Podcast reinzuhören.
Pro-Tipp: Stelle die Abspielgeschwindigkeit nach den ersten Minuten auf doppelte Geschwindigkeit – so bekommst Du noch immer ein gutes Gefühl für den Content und sparst 50% der Zeit.

Keyword-Recherche: Beherrsche die Suchmaschinen

Nachdem Du eine grobe Richtung und eine Branche definiert hast, geht es jetzt ans Eingemachte.

Welche Themen und Fragen haben Deine potenziellen Kunden?
Wonach suchen deine potenziellen Kunden bei der größten Suchmaschine (Google), um Services wie Deine zu finden?

Diese beiden Fragen solltest Du zu 100% beantworten können, damit Du Deinen Podcast nicht für die Schublade produzieren, sondern für Deine Neu- und Bestandskunden.

Bitte lies weiter und ich zeige Dir mehrere Tools, die Dir dabei helfen werden, die beiden Fragen oben zu beantworten.

Drei Tools zur Keywordrecherche

Diese drei Wege führen Dich zu den konkreten Fragen deiner Kunden. So bekommst Du eine Vorstellung dafür, welche Themen Du in Deinem Podcast aufgreifen solltest.

Tool #1 YouTube
Suche auf YouTube nach Erfahrungsberichten zu Deinen Produkten, beliebten Videos zu Deiner Branche, nach Expertenmeinungen in Deiner Branche, Produkten Deiner Konkurrenten usw.
Anschließend möchte ich, dass Du Dir die Kommentare und Fragen notierst. Denn diese Fragen solltest Du nach und nach in Deinem Podcast aufgreifen. Die relevanten Kommentare kommen meist von potentiellen Kunden und befriedigen deren Bedürfnis.

Tool #2 Google
Zusätzlich solltest Du in Erfahrung bringen, was Deine Kunden bzw. potenzielle Kunden bei Google suchen. Für die gut aufbereitete Darstellung dieser Informationen empfehle ich Dir den KW-Finder. Hier hast Du die Möglichkeit ein Schlagwort einzugeben und alle relevanten Suchbegriffe zu sehen. Zudem bekommst Du hier auch noch ein Gefühl davon, wie viele Personen diese Fragen jeden Monat suchen.

Tool #3 Kundenfragen
Was meist völlig unterschätzt wird ist das Feedback und die Fragen der eigenen Kunden. Daher empfehle ich allen meinen Kunden, dass alle Mitarbeiter im Support die Fragen der Kunden notieren sollten. Wichtig hierbei, schreibe die Fragen in den Worten der Kunden auf – egal wie falsch diese auch sind!

Festlegen des Themas
Nachdem Du die wichtigsten Fragen Deiner Kunden definiert hast, sollte es Dir nicht mehr so schwer fallen, eine Idee für das fertige Produkt zu definieren.

Beachte jedoch auch die zukünftige Entwicklung Deiner Branche – Werde zum Vorreiter!

#2 Eigenen Podcast erstellen: Titel, Beschreibungen und Grafiken

Für Deinen Podcast brauchst Du als nächstes einen Namen, eine aussagekräftige Beschreibung und eine Art Logo bzw. ein Titelbild. Ich rate meinen Kunden meist davon ab nur das Logo des Unternehmens zu verwenden. Bitte schaue Dir Deine Konkurrenten und auch andere Podcast aus den verschiedenen Branchen an. Machst Du Beispielsweise etwas in der Kategorie „Bildung“, dann schaue Dich in dieser um!

Ein aktueller Trend, ist es ein Bild bzw. eine sehr gut gemachte Karikatur von dem Host + dem Namen des Podcasts + dem Logo des Unternehmens zu verwenden.

4 Tipps für den perfekten Podcast Titel

  1. Damit Dein Podcast bei iTunes und co. auch von den richtigen Leuten gefunden wird, versuche immer den Inhalt und die Essenz (bestenfalls auch 1-2 Keywords) im Titel zu erfassen. Je weiter vorne im Titel die Keywords unter denen Du gefunden werden möchten untergebracht sind, desto günstiger ist dies für die Suchmaschine.
    Auch die Titel der einzelnen Episoden spielen für die Suchmaschine später eine Rolle und können Dir helfen, gefunden zu werden.
  2. Beachte, dass so ein Podcast-Cover in der Smartphone-App ein Maß von ca. 18 x 18 mm hat. Der Titel sollte von seiner Länge her also gut und übersichtlich auf diesem Quadrat unterzubringen sein. Schaue Dir hierzu unbedingt einmal einige Cover auf Deinem Smartphone an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Titel wirken, welche Dir ins Auge stechen und frage Dich, warum diese Cover das tun. Lass Dich hier inspirieren!
  3. Der Titel sollte möglichst (zumindest teilweise) deutsch sein. Das minimiert mögliche Verwirrung und bringt Dir potenziell deutschsprachige Hörer/innen, die Deinen Podcast sonst vielleicht übersehen hätten.
  4. Lese den Titel ein paar Menschen vor, die keine Ahnung davon haben worum es bei Deinem Podcast gehen wird, aber grundsätzlich in Deine Zielgruppe passen. Lasse sie ohne Hinweise einfach mal interpretieren, was sie bei diesem Titel für einen Inhalt erwarten würden. Das hat uns und unseren Kunden bisher immer die meisten Erkenntnisse gebracht.

Die perfekte Podcast-Beschreibung

Die Beschreibung liest Dein Hörer in der Regel, bevor er sich entschiedet bei Dir reinzuhören. Beschreibe Deinen Podcast also in wenigen, einfachen Sätzen und komme auf den Punkt.

Wenn ich mich in den ersten beiden Sätzen nicht ganz klar angesprochen fühle, bin ich wieder weg. Wenn Du Dich mit der Formulierung schwertust, lasse Dich auch hier wieder von anderen Podcastern inspirieren.

Beantworte in der Podcast-Beschreibung mindestens die folgenden 4 Fragen:

WEM hilfst Du mit Deinem Podcast?
Dem Hörer sollte sofort klar sein, ob er hier gemeint und bei Dir richtig ist.

WELCHEN Nutzen bietest Du?
Welche Probleme Deiner Hörer wirst Du für Ihn lösen?

WAS hat Dein Hörer davon?
Was wird sich durch Deine Hilfe für Deinen Hörer langfristig verbessern?

WIE machst Du das?
Was erwartet den Hörer in Deiner Episode?

Tools zum Erstellen von Grafiken und Cover

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten Grafiken zu erstellen bzw. Bilder zu bearbeiten. Vor ein paar Jahren hätten ich Dir noch dazu geraten, dafür eine Design-Agentur zu kontaktieren. Heute gibt es großartige Tools, die Dir helfen, Deine Podcast-Cover selbst zu erstellen.

Wenn Du bereits ein Corporate Design besitzt, sollten sich hier natürlich auch Deine Farben und Dein Logo wiederfinden. Bei den Schriften darfst Du allerdings auch mal eine Ausnahme machen. Denn hier gilt definitiv: Nutzen vor Schönheit! Wenn Du also eine eher filigrane oder verschnörkelte Schrift nutzt, solltest Du darauf bei Deinem Podcast-Cover evtl. verzichten, wenn es auf Kosten der Lesbarkeit geht.

Die ideale Auflösung für eine Podcast-Titelbild liegt bei 3000 x 3000 Pixel. Erstelle das Cover also am besten direkt in diesem Format.
Bei einigen Hosts benötigst Du „nur“ 1500 x 1500 px. Das Bild auf diese Größe zu verkleinern ist jedoch weniger schwierig, als es später zu vergrößern.

Zwei mögliche Programme für die Erstellung der Coverbilder:

Power Point

Das Schöne an Power Point ist, dass so ziemlich jeder schon einmal damit gearbeitet hat. Andere hier einfach das Format zu einer Quadratischen Vorlage und ziehe Dein Bild bzw. Logo einfach rein. Zudem gibt es unglaublich viele kostenfreie Tutorials im Umgang mit PowerPoint.

Canva

Canva ist ein kostenfreies Web-Tool, welches nicht heruntergeladen werden muss. Zudem enthält Canva eine eigene Rubrik mit Podcast-Vorlagen, welche Du einfach auf Deine Bedürfnisse anpassen kannst.

#3 Eigenen Podcast erstellen: Equipment und Aufnahmeort

Welche Hardware benötigt man?
Häufig ist die Vorstellung meiner Kunden, dass sie unheimlich viel Equipment benötigen und sie sich quasi ein privates Tonstudio einrichten müssten, bevor die ersten Episoden aufgenommen werden können. Das ist natürlich nicht der Fall. Genau genommen brauchst Du für die Aufnahme selbst nichts anderes als Deinen PC / Macbook / Laptop oder womit auch immer Du gerne arbeitest und ein vernünftiges Mikro.

„Vernünftig“ bedeutet übrigens in diesem Fall nicht unbedingt gleich teuer. Brauchbare USB-Mikros (empfehle ich gerne, da es keine Installationsprobleme gibt) sind bereits ab ca. 50 EUR zu haben. Nach oben hin sind natürlich kaum Grenzen gesetzt und ich würde Dir hier nahelegen, das ein oder andere Gerät einfach mal zu testen, um die Unterschiede im Klang selber wahrzunehmen. Ich bin mit diesen drei Modellen hier sehr zufrieden:

Rode NT-USB
Comica CVM-WS60
Shure MV88+ Video Kit

Was ist bei der Auswahl des Aufnahmeorts zu beachten?

Natürlich hat auch Deine Umgebung einen erheblichen Einfluss auf die Klangqualität.

Grundsätzlich gilt: So wenig Raum und so viel Stoff wie möglich. Kein Witz, ich habe schon von Podcastern gehört, die ihre Episoden im Kleiderschrank aufnehmen, weil der Klang so phänomenal gut ist.

Soweit musst Du natürlich nicht gleich gehen, aber die größten Klangprobleme entstehen tatsächlich meist durch große, kahle Räume. Wenn Du die Wahl hast, entscheide Dich also am besten für einen kleinen Raum mit Gardinen, Teppich usw. Der Stoff schluckt den Schall und sorgt für einen „echten“ Stimmklang.

Wenn Du keinen passenden Raum zur Verfügung hast, kannst Du mit kleinen Tricks aber schon Abhilfe schaffen. Verwendest du zum Beispiel ein Standmikro, probiere mal den Unterschied im Klang wenn es statt auf der glatten Tischplatte auf einem Handtuch steht. Manchmal sind das schon Welten!

Wenn Du in einem wirklich großen Raum mit viel Hall aufnehmen „musst“, könntest Du langfristig auch eine Art Kabine mit Vorhang bauen bzw. bauen lassen oder 1, 2 Wände um Dich herum mit einfachen Decken oder Stoff bespannen. Da heißt es wirklich einfach kreativ sein und wie immer ausprobieren.

Praxis-Tipps zur „perfekten“ Ton-Qualität

  1. Ein gleichmäßiges Sprechtempo vermittelt Ruhe
  2. Eine feste Stimme (aber kein Schreien) motiviert zum Weiterhören
  3. Gegen harte P-Laute hilft ein Popschutz
  4. Um scharfe Zischlaute zu vermeiden, leicht am Mikrofon vorbeisprechen
  5. Es gibt nicht den einen, perfekten Abstand zum Mikrofon. Jede Stimme, jedes Mikro, jeder Raum ist anders … und die Geschmäcker sind verschieden. Um die Distanz zu finden, die für Dich am besten klingt, könntest Du eine Testaufnahme mit einer Handbreit Abstand zwischen Mund und Mikro starten und Dich dann während des Sprechens langsam annähern und entfernen.
  6. Regale, Sofas und Teppiche verringern den Hall, daher ist das Wohnzimmer besser als Küche oder Bad. Klatsche in die Hände und höre, wo am wenigsten Hall ist.

#4 Eigenen Podcast erstellen: Redaktions- und Episodenplan

Organisations-Tools für die Erstellung und Befüllung eines Episodenplans

Wenn man ein solches Projekt startet, dann richtig. Dies sollte die Devise sein. Aus diesem Grund macht ein Organisationstool Sinn. So hast Du alles an einem Ort und fängst nicht an, immer wieder auf dem PC zu suchen.

Aus der Erfahrung heraus würden viele unserer Kunden sofort an Excel denken, was in vielerlei Hinsicht auch Sinn macht. Jedoch gibt es beim Erstellen eines Podcasts meist mehrere Personen, die in diesen Prozess involviert sind. Zudem gibt es eine ganze Reihe an Dateien, die nur mit etwas Aufwand in eine Excel-Tabelle angehangen werden können.

Es gibt aktuell viele kostenfreie Organisationstools auf dem Markt, die höchstwahrscheinlich alle für die Zwecke Podcasts reichen würden.

Wir empfehlen unseren Kunden Trello. Mit Trello haben wir unglaublich gute Erfahrungen gemacht und auch die meisten unserer Kunden kommen damit sofort zurecht.

Klarheit über das Format

Zu dem Format Deines zukünftigen Podcasts solltest Du Dir einmal die folgenden Fragen stellen:

1. In welchem Intervall werden die Episoden erscheinen?
Du musst Dich hier selbstverständlich überhaupt nicht festlegen, aber es schafft ein wenig Verbindlichkeit für den Hörer und vor allem für Dich selbst.

Wenn Du schon einmal gespannt einer Fernsehsendung gefolgt bist, die z.B. jeden Dienstag ausgestrahlt wird, wärst Du echt enttäuscht, wenn Du mit einem Snack bereit sitzen würdest und diese Sendung plötzlich ohne Ansage ausfällt. Höre hier auf Dein Bauchgefühl, ob Du den Intervall Deinen Hörern ankündigen oder nur für Dich selbst definiert haben möchtest. Selbstverständlich könnest Du diesen jederzeit anpassen und auch dies Deinen Hörern mitteilen.

Empfehlen würde ich ein Intervall von einer Episode in der Woche.

2. Werden es Solo- oder Interviewfolgen sein?
Die meisten Podcaster entscheiden sich hier wohl für eine Mischung. Das macht natürlich Sinn, alleine schon, um sich die Option offen zu halten. Allerdings bin ich auch schon über Formate gestolpert, die ausschließlich aus Interviews bestanden.

Eine Mischung aus Interviews mit Experten und Solofolgen sollte auch einem definierten Intervall folgen. Zum Beispiel könntest Du jeden Dienstag ein Interview veröffentlichen und jeden Donnerstag ein paar Fragen Deiner Kunden beantworten.

3. Wird es eventuell vorerst nur eine Staffel geben?
Viele Unternehmer machen sich anfänglich Sorgen, dass sie das Intervall nicht beibehalten können oder noch nicht genug Themen beisammen haben. Solltest Du ähnliche Gedanken hegen, könntest Du auch mit einer “Serie” oder “Staffel” starten.

Damit nimmst Du den Druck raus, indem Du z.B. die ersten 10 Episoden erstellst und dann weiter schaust.

#5 Eigenen Podcast erstellen: Aufnahme des Intros, Outros und der einzelnen Episoden + Bearbeitung

Wenn Du selber Podcast-Hörer bist, wird Dir klar sein, dass jeder professionelle Podcast ein richtig gutes Intro und Outro hat.

Um die passende Musik für Deinen Podcast zu finden, solltest Du Dich in jedem Fall einmal fragen, in welcher Stimmung Du Deine Hörer zu Beginn einer Episoden versetzen möchtest. Wenn Dein Podcast z.B. motivierend ist (Thema Sport, Karriere etc.), dann sollte das auch die Musik sein. Bist Du wiederum eher tiefgründig unterwegs und willst zum Nachdenken anregen, solltest Du dich vielleicht nicht unbedingt für fröhliche Tanzmusik entscheiden.

Das Intro & Outro sollte einmal richtig gut geschnitten werden. Umso weniger Arbeit hast Du später beim Schneiden der Episoden.

Quellen für kostenlose Hintergundmusik Deines Podcast Intros und Outros

Wenn Du ein wenig googelst, findest Du reichlich Musik im Internet, die Du für Deinen Podcast verwenden kannst. Achte bitte darauf, dass Du die Musik auch verwenden darfst.

Ich schaue immer als erstes bei YouTube, denn hier gibt es viele verschiedene kostenloseHintergrundmusik, die Du Dir einfach herunterladen kannst.

YouTube unterscheidet zwischen „kostenloser Musik“ und Soundeffekten“. Hier geht es zur Audiobibliothek von YouTube: https://www.youtube.com/audiolibrary/

17 Tipps für das Einsprechen von Podcast Episoden

  1. Sei authentisch und mache Dir nicht zu viele Gedanken
  2. Vielen hilft ein Zettel mit Stichpunkten, damit sie den Faden nicht verlieren
  3. Wenn Du Dich versprichst, dann lasse die Aufnahme einfach weiterlaufen. Mache eine kurze Pause und wiederhole den Part. Fange die Aufnahme nicht jedes Mal neu an, dass dauert einfach zu lange.
  4. Lerne die Charakteristik Deines Mikrofons kennen. Teste wie und aus welcher Richtung Du in das Mikrophone sprechen solltest.
  5. Nicht essen! Mikrofondisziplin ist ganz wichtig.
  6. Pop-Filter verwenden!
  7. So wenig Umgebungslärm wie möglich.
  8. Immer ein Glas kaltes Wasser in der Nähe, um die Schmatzgeräusche zu vermeiden.
  9. Handys ausschalten. Ist zwar in den letzten Jahren unwichtiger geworden, da 3G und 4G nicht mehr so stört, wie die Sendemastsuche davor, aber immer noch eine beliebte Falle gerade bei neuen Gästen.
  10. Ein guter Mikrofonständer kann sehr dabei helfen, Nebengeräusche herrauszufiltern, die einfach über Vibrationen verbreitet werden.
  11. Nehme die Tonspuren separat auf und füge sie im Schnitt zusammen, so kann jedes Räuspern und sich ins Wort fallen geschnitten werden.
  12. Die Toneinstellungen auf jeden Fall vorher testen, das spart Zeit im Schnitt.
  13. Lieber zu laut als zu leise aufnehmen, ein Herunterregeln ist später immer noch möglich.
  14. Achte beim Sprechen darauf, dass Du Dich nicht zu nah am Laptop bzw. Computerbildschirm befindest, weil sonst die Stimme zu deutlich von den Geräten „reflektiert“ wird und die Aufnahmequalität darunter leidet.
  15. Keep it simple: Je mehr Aufwand die Aufnahme macht, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Sie regelmäßig aufnehmen.
  16. Kümmere Dich um Hall, Rauschen und Plopps. Für den Hall reicht im Zweifel eine mit Pyramidenschaum ausgelegte Stoffkiste (das nutze ich), gegen Rauschen hilft ein ansatzweise vernünftiges Mikrofon
  17. Deutlich sprechen und nicht zu viel nuscheln.

Tipps und Tricks zum Schneiden und zur Ton-Verbesserung der einzelnen Episoden

Für die Aufbereitung Audacity verwenden. Audacity ist ein kostenloses Programm zum Schneiden und Optimieren von Ton-Dateien. In der Regel musst Du hier nicht viel machen – spiele einfach etwas herum.

Die drei Dinge machen wir in der Regel:

  • Tonspurbereinigung
  • Pop-Geräusche entfernen
  • Rauschreduzierung

Tipps zur sicheren Ablage und zur Beschriftung der einzelnen Episoden

Die Ablage bzw. das Speichern der Episode (Audiodatei) sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Ich empfehle, die Originaldatei (komplett ungeschnitten) nicht zu bearbeiten und immer als Sicherheitskopie zu behalten. Erstelle eine Kopie und bearbeite diese.

Zudem empfehle ich Dir die Dateien nicht nur lokal auf Deinem PC und eventuell Deinem internen Server abzuspeichern, sondern auch bei einem der Cloudanbieter. Google-Drive bietet beispielsweise eine kostenfreie Möglichkeit. Diese ist zwar nur für einen begrenzten Speicherplatz, sollte jedoch für die erste Staffel reichen.

#6 Eigenen Podcast erstellen: Auswahl des Podcast-Hosts

Was ist ein Podcast-Host?

Ähnlich wie bei Deiner Website benötigst Du auch für Deinen Podcast einen Anbieter, der Deine Daten für Dich verwaltet bzw. hostet. Hier empfehle ich Dir unbedingt, nicht krampfhaft nach einem kostenfreien Anbieter zu suchen. Ich setze hier zu 100% auf Zuverlässigkeit, einen deutschen Server und vor allem richtig guten Support.

Der Host stellt sicher, dass Deine Episoden auf allen Plattformen erscheinen und Du dieses nicht händisch machen musst.

Wie funktioniert ein Host?

Bei dem Host richtest Du Podcast mit all den benötigten Daten ein. Zum Beispiel dem Cover, der Beschreibung, dem Namen, Schlagwörtern und der Kategorie.

Anschließend musst Du die Episoden nur noch bei dem Host hochladen . Dieser erstellt dann einen sogenannten RSS-Feed, mit dem Deine Show bei iTunes, Spotify und Co. eingerichtet werden.

So musst Du neue Episoden nur noch bei Deinem Host hochladen und dieser verbreitet den Content automatisch.

Welches sind wichtige Kriterien zur Auswahl des richtigen Podcast-Hosts?

1. Anbindung an alle großen Plattformen (iTunes, Spotify und co.)
2. Plattformübergreifende Download-Statistiken. Hier ist podigee unser heimlicher Favorit.
3. 100%ige Zuverlässigkeit (BackUp-Systeme)
4. enorme Zeitersparnis, durch Full-Service-Dienstleistung
5. dreisprachiger Support
6. deutscher Server + DSVGO-konformer Umgang Deiner Daten

Welche Hosts gibt es?

Es gibt zahlreiche Anbieter. Wir haben viele getestet und würden hier nur noch auf richtige Profis zurückgreifen.

Gute Erfahrung haben wir mit Soundcloud gemacht, wobei unser aktueller Favorit podigee ist.

#7 Eigenen Podcast erstellen: Veröffentlichung und Distribution des Podcasts

Du solltest Deinen Podcast auf den folgenden Plattformen zum Hören und Herunterladen anbieten:

1. Apple Podcasts (iTunes)
2. Google Play
3. Spotify
4. Deezer

Hier kommen ständig neue Plattformen dazu. Mit einem guten Host wirst Du aber überall präsent sein. Das Schöne ist: die zusätzliche Verbreitung auf anderen Plattformen kostet kein Geld.

Des weiteren bekommst Du von Deinem Podcast-Host zu jeder Episode einen iFrame, welchen Du einfach in Deine Webseite einbinden kannst.

Tipp: Versuche zusätzlich Deine Episoden auch bei YouTube hochzuladen. Damit haben wir auch schon sehr gute Erfahrung gemacht.